Intimates of Moon
Die Botschaft unseres Alphabets

Das Dreieck - die Offenbarung des Pfaus

Trinität - Die Heilige Drei in der Frau und der Tür





Die Zahl DREI bestimmt unser Dasein von der Zeugung, über die Geburt bis hin zu unserem Tod.

Wir nehmen unsere Welt dreidimensional wahr und bewegen uns dabei im Raum, der über Länge, Breite und Höhe definiert ist.

Wir ergänzen ihn über die Zeit, die 4. Dimension, die uns hilft, Abläufe zu strukturieren und zu planen. Dabei unterscheiden wir zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Unser Leben gliedern wir auf in die Jahre unserer Kindheit, in erwerbs-/fortpflanzungsfähiges Alter und den Lebensabend als Senioren.

Wir zählen, wie andere Tiere auch, mit Leichtigkeit bis 3 und bildeten in der Grammatik den Trial, die Kennzeichnung der Dreizahl (z. B. wir drei), der heute noch in austronesischen und australischen Sprachen in Gebrauch ist. 

Wenn wir vom ABC sprechen, meinen wir das Alphabet, ein Wort, das aus den Namen der ersten 2 Buchstaben des sog. phönizischen Alphabets (das von den Griechen übernommen wurde) besteht und 3 Silben enthält.

Das Dreieck ist allgegenwärtig, selbst dort, wo wir es nicht unbedingt gleich erkennen wie z. B. in der Tür, die wir gewöhnlich als ein Rechteck darstellen. Dabei lässt es sich durch eine Diagonale spielend in 2 rechtwinklige Dreiecke teilen.

Bis in unsere Tage werden gerade Hauseingänge architektonisch hervorgehoben. Insbesondere Stadttore und Eingänge von Tempeln/Kirchen erhielten oft einen aufwendig gestalteten Bogen, sans. toraNA, Portal (zu toraNA vgl. sum. TIR, Bogen, alttam. tiruNatai, Bogen und zu Portal vgl. lat porta, Pforte, altlat. auch ein Haus, portus Hafen, äg. pr, Haus, sowie lat. puera, Mädchen.). Dieser Bogen erst macht eine Tür zu dem, was sie ist, eine Vulva. Wir kennen sie frontal als Schamdreieck, doch wenn eine Frau auf dem Rücken liegt und sie ihre Beine weit geöffnet hat oder sie beim Sex auf ihrem Partner thront, eröffnet sich dem Mann entlang seines Torsos (vgl. gr. thyrsos, Stab des Dionysos) ein Blick, der ihm einen von ihren Oberschenkeln gesäumten Torweg eröffnet. Die Prozessionsstraße endet am heiligen Schrein in der Sheela-na-Gig (Figur, die ihre Vulva präsentiert) unterhalb ihres Bauches, geschmückt von einem Bogen, unter dem er triumphierend einzieht (lat. triumphus, Siegeseinzug, gr. thriambos, Beiname des Dionysos und Hymne ihm zu Ehren).

Ein Stadttor ist zu seinem Schutz von Türmen (lat. turris, Turm) flankiert, um unerwünschte Eindringlinge abzuwehren. Der Türmer (akk. tiru, span. torrero) bläst in sein Rufhorn (äg. tr, Horn), sobald sich dem Tor (äg. trj, Tür) Toreros (span. Stierkämpfer, lat. taurus, Stier) nähern. Doch oft genug können die Verteidiger nicht standhalten und die Angreifer brechen das Tor (sans. tIrtha, Vulva, Schrein, alttam. tiri, Zahl 3, Frau, tirikONam, Dreieck) gewaltsam auf.

Der Turm ist nicht von ungefähr ein Phallussymbol. Er kann, ob als Obelisk, Leuchtturm oder Burdsch Chalifa (Dubai, 828 m hoch) nicht weit genug in den Himmel ragen wie sum. AN.ZA.GAR3, Turm, d. h. AN, Himmel-ZA, Mann-GAR3, Verdickung, heldenhaft, zeigt. Diese 5000 Jahre alte Beschreibung „Himmel-Mann-Verdickung/heldenhaft“ führt in patriarchalische Gefilde mit den uns bekannten zerstörerischen Folgen.

Ein elegantes Tor ist zweiflügelig (vgl. sum. DAR, sans. drAD, spalten, alttam. tiRata-ttal, öffnen). Wird es geöffnet, kann man vielerlei sehen. Nehmen wir eine Stadt. Sie wimmelt von Menschen, im übertragenen Sinne den Kindern im Bauch einer Schwangeren, oder einen Tempel, in dem ein Brautpaar ehrfurchtsvoll zum Altar schreitet, um vor ihm den himmlischen Segen für ihr gemeinsames Leben zu empfangen. Andere erhoffen sich Erleuchtung, wenn sie vor ihm niederknien, denn immerhin liegt das Allerheiligste im Osten des Gebäudes, also hin zu Sonnenaufgang. Dort, in sich gekehrt, beten sie nicht unbedingt zu Gott, sondern zu Jesus oder/und seiner Mutter, denn „Die Mutter Kirche“ ist nicht dem Herrn (gr. kyrios), sondern der Herrin (gr. kyria) zugehörig (vgl. zu Kirche äg. krj, Kerker, lat. carcer, Kerker, Schranken, sum. KAR, Hafen, akk. karabu, beten, jdm. segnen, und kiru, Garten).

Tür und Tor werden erst bei einem abgegrenzten Areal (lat. area, freier Platz, Tenne), das einen Zugang braucht, notwendig. Zu solchen Territorien (lat. terra, Erde) gehören Städte (lat. urbs, Stadt, sum. URU/IRI, Stadt, alttam. Ur, Stadt, äg. wr, groß), die zum Schutz vor Tier und Feind mit einer Mauer (lat. murus, Mauer, sans. mur, Feind, Mauer) gesichert wurden. 

Zur Mauer zählt damit auch sum. MURUB, das Stadt-/Repräsentationstor, geschrieben mit dem Zeichen MUG2 (Vulva)/MUNUS (Frau), einem Schamdreieck, weshalb MURUB auch „Vulva“ und „Gesäß“ bedeutet. Inhaltlich lässt es sich aus sum. MUR10, sich anziehen (=TUG2, Gewand), und sum. UB4, Hohlraum (äg. wp, Bez. der Türen, wp.t, Öffnung), erklären. Bei einer Mauer wurde somit eine Stadt nebst Zugang mit einem Schutz gegen Feinde „umkleidet“ (sum. UR3, schließen, Schutz).

Das Sumerische verwendet für „erleuchtend“ die Zeichen für „Sonne“ (Symbol für die geöffnete Vagina) und „öffnen, existieren, schützen“, UD.GAL2. UD kann auch TAM, vertrauen, glauben, gelesen werden, ein Wort, das im Zeichen DAM, Gattin, als weitere Bedeutung dieselbe Entsprechung findet. Wir sagen heute noch, wenn jemand sich einem anderen öffnet, dass er Vertrauen in den Zuhörenden hat. Erleuchtung ist demnach sowohl von Vertrauen als auch von Liebe erfüllt, ein Zustand, den Heilige erreichten.

Was ist uns heilig? Die Familie? Der Besitz? Die Kirche? Was bedeutet „heilig“ überhaupt? Das deutsche Wort lässt sich in Zusammenhang mit „heil“ sehen, also mit Gesundheit (westgermanisch *ga-sunda). „heil“ und „gesund“ haben jedoch ihre eigene Geschichte und instinktiv verwenden wir die Synonyme differenziert. Wir würden zu jemandem nicht sagen, dass er nicht heil, sondern dass er nicht gesund aussähe. Doch wenn ich nach einem Kampf körperlich unversehrt geblieben bin, dann bin ich heil aus ihm hervorgegangen bzw. herausgekommen. Interessanterweise ist die ursprüngliche Bedeutung beider Wörter doch gerade umgekehrt. Wie das?

Wenden wir uns der sum Zeichenkombination HI-LI, Sexappeal, Spaß haben, zu, die in sans. hil, einem Ausdruck des Verliebtseins, seine Entsprechung haben dürfte. Dass dieser Zustand Betroffene beflügelt und ungeahnte Kräfte in jeder Hinsicht freisetzt, sofern dem Gefühl keine Widrigkeiten im Wege stehen, ist allgemein bekannt. Kein Thema ist im Leben und in der Kunst so präsent wie die Liebe, egal in welcher Ausprägung. Wir sind gewissermaßen „Heilige“, wenn wir in ihr Erfüllung finden bzw. gefunden haben. „heil“ bezieht sich demnach ursprünglich in erster Linie auf ein gutes seelisches Wohlbefinden, hinter dem sich ein Gefühl von Glück verbirgt, das auch einen großen Teil zu unserer körperlichen Gesundheit beiträgt. HI-LI macht heil! Dazu gehört auch ein erfülltes Sexualleben.

Gesundheit bezeichnete ursprünglich also die körperliche Unversehrtheit. Kehrte MANN ohne lebensbedrohliche Blessuren aus dem Kampf zurück, wurde er zum HEILIGEN. Mit Liebe könnte das insofern etwas zu tun haben, als dass er Familie und Freunde verteidigt bzw. geschützt hatte. Doch das ihm widerstrebende Töten hinterließ tiefe seelische Wunden, die über die Jahrtausende bis heute keine Zeit gefunden haben, zu vernarben, geschweige denn zu heilen, weshalb wir als Menschheit unerbittlich an den Folgen unbewältigter Kriegstraumata leiden.

Lat. sanctus, unverletzlich, heilig, führt uns zunächst nach Mesopotamien, wo das Dreieck um 2000 v. u. Z. in der Mathematik als sum. Zeichenkombination SAG-KAK bzw. als Zeichen SANTAK, akk. santakku, erscheint. SAG bedeutet „Kopf“, „Person“ und KAK steht für eine Waffe, die die Form eines Dreiecks hat, was auf die Spitze einer Lanze oder Speers hindeutet. SAG-KAK ist dann also der „Lanzenträger“. Auch der König, sum. SAG4 (vgl. Sancus, ein italischer Gott), trug diese Waffe und mit der Heiligen Lanze der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches soll einst Jesus gar am Kreuz erstochen worden sein. Die Lanze und derjenige, der sie handhabte, erklärt daher auch, warum das sum. Zeichen SANTAK, Dreieck, nur noch aus einem Keil besteht (vgl. wahrscheinlich auch sans. sANDa, Hoden habend, potent), denn sowohl Schwert als auch Lanze sind bildliche Umschreibungen für einen erigierten Penis. Dieser, vorgestellt als Waffe, macht ihn in der Vorstellung von Frauen bedrohlich. Welche von ihnen möchte schon gern eine Lanze in sich spüren? Die Zeichenkombination SAG-DU3 (=SAG-KAK) für „begatten“ zeigt, welche Wendung das Liebesspiel in der Schrift in einer männerzentrierten Gesellschaft genommen hat.

Sum. SANTAK könnte inhaltlich seine Entsprechung in sans. sAntaka, zusammen mit Antaka, d. h. Yama, haben. Yama/Yamaraja (vgl. dt. jammern), der oft mit einem Helm mit Büffelhörnern dargestellt wird, ist ein altindischer Gott des Todes, als Sinnbild alten Glaubens in die Unterwelt verbannt und damit patriarchalischen Verhältnissen angepasst. SANTAK ließe sich dann aus sans. sa, mit, und antaka, ein Ende bereiten, Tod verursachen (vgl. Attacke) herleiten. Genau das war Ziel und Zweck des Einsatzes einer Lanze.

Die Lanze, die als gefährliche Waffe und wegen ihrer dreieckigen Spitze eine solch zentrale Rolle im „Heiligentum“ spielte, wurde im Sumerischen u. a. mit der Zeichenkombination IGI.KAK, ausgesprochen UBRI, wiedergegeben. IGI bedeutet „das Auge“, KAK, eine Waffe (Speerspitze). Es ist unwahrscheinlich, dass der Kämpfer mit seiner Waffe in erster Linie auf das kleine Auge des Gegners zielte. Vielmehr wird er es beim Angriff auf dessen Oberkörper, den Brustkorb (sum. UBUR, Brust, lat. uber, Mutterbrust, äg.br, Korb – vgl. dt. Brustkorb) abgesehen haben. Nach der Schlacht bietet sich ein Bild des Grauens, in dem Schwärme von Krähen und Geiern über die Getöteten herfallen. Als erstes machen sich die Krähen, alttam. kAkkai, über die Augen, alttam. akki, her, da diese besonders nahrhaft sind, was die sum. Zeichenkombination IGI.KAK, *Auge.Krähe, alttam. akki kAkkai, als Folge eines tödlichen Stiches in die Brust lebhaft beschreiben würde.

Das Dreieck beschäftigt Mathematiker/innen seit Jahrtausenden und das nicht erst seit Pythagoras mit seinem legendären Satz oder Platon mit seinen nach ihm benannten 5 Körpern. Das Dreieck ist eine Figur, aus der sich viel machen lässt wie z. B. eine Pyramide oder ein Tipi (ähnlich dem Lavvu der Samen).

Tipi bedeutet in der Sprache der Lakota (westlichste Gruppe der Sioux) „sie leben/wohnen“ (thi, leben, und pi, ein Pluralmarker bei Verben). Der Aufbau des Zeltes lag in den Händen von Frauen, die dazu ein Dreibein aufstellten. Die Anzahl der Stangen richtete sich nach der Größe des Tipis und musste abzüglich der beiden für die Rauchklappen durch 3 teilbar sein. Im nächsten Schritt verkleideten sie das Gerüst mit Bisonhäuten, die jedes Jahr ausgetauscht und verziert wurden. Die oben über der Feuerstelle angebrachten Rauchklappen sorgten für saubere Luft im Inneren.

Im übertragenen Sinne krochen alle Bewohner oder Gäste eines Tipis abends zum Schlafen in den Bauch einer Bisonkuh und waren somit deren Kinder, die diese gebar, sobald die Menschen nach dem Schlafen morgens die Behausung durch die Türöffnung gen Osten, d. h. Sonnenaufgang, wieder verließen. Die in der Tat Neugeborenen trugen folgerichtig Windelhöschen aus Kalbsleder, wahrscheinlich gefüllt mit Moos.

Das Tipi mit thi, leben, erinnert nicht nur an sum. TI/TIL3, leben, sitzen, wohnen, und TIL, Stange, sondern auch an lat. tellus, Erde (auch als Göttin) und an alttam. tiLai-ttal, nahe sein, sich freuen, kopulieren, TEra, Zelt, und nicht zuletzt an dt. Zelt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich bei Tipi um ein Wort handelt, das mehr als 20000 Jahre alt ist, zumal Behausungen solcher Art in der Steinzeit bereits genutzt wurden.

Das Tipi bietet auch Anknüpfungspunkte zu der hattischen Vegetationsgottheit Telipinu/Dalapinu, starker Sohn, und wegen Telipinu nochmals zu alttam. pin2, jüngerer Bruder, piNaiccu, Kopulation, piNai, Frau, und sans. pIna, dick, fett, sowie sans. DALA, Zweig, Ast (vgl. hierzu dt. Familienzweig).

Das Tipi verfügt an seiner Spitze über eine Rauchklappe, die, so sie geöffnet ist, einer Vagina gleicht, die den Blick Richtung Himmel freigibt. In sum. GA2, Haus (vgl. sans. gaya, Haus, Familie, gr. Göttin Gaia, die Gebärerin?, vgl. lat. tellus, s. oben, engl. gate, Tor, sum. KA, Tor, Mund, und alttam. kaTai, Tor), ließe sich u. U. unter Berücksichtigung von sum. GAM, Vulva (wohl eher Vagina) eine solche Rauchklappe erkennen. Der eingeschriebene Stern (Zeichen AN für Himmel) in GA2, Haus, dem Zeichen AMA, Mutter, könnte diese Vermutung untermauern, zumal GA2xAN die Lesung GAN, gebären, ergibt.

Der Himmel war einst weiblich, äg. p.t, Himmel, bevor der Vater, lat. pater, alttam. pitA, Vater, Gott, und sans. Dyaus Pita, in ihn einzog. Die Sterne, sum. MUL, alttam. mUL-tal, Feuer entfachen, waren Föten (lat. fetus, Leibesfrucht; im Vergleich zu äg. p.t s. auch sans. puta, Hintern, und alttam. puta, Tor; vgl. auch sans. gabha, Embryo, Gebärmutter, Vulva -eher Vagina-, Schlitz, sum. gaba, Brust, Grenze und sans. gagaNa, Himmel mit Bezug zu sum. GA2xAN=AMA, Mutter, und GAN, gebären). Der Himmel spannt sich noch heute wie ein Zelt über unsere Köpfe. So gesehen, leben wir als Menschheit in einem großen Tipi unter einem Dach, dem Himmelszelt.

Wir sind auf das Dreieck fixiert. Wir sind von ihm fasziniert und wollen all seine Geheimnisse entschlüsseln. Der gr. Philosoph Platon (gr. „breitschultrig“, vgl. sans. pAla, Beschützer, alttam. palATTikan2, starker Mann, und sum. PIL6, männlich, potent, kraftvoll) machte sich bei diesem Versuch nicht nur mit seinen 5 platonischen Körpern, die sich allesamt in Dreiecke zerlegen lassen, sondern u. a. auch mit seinen Gedanken über die Liebe einen unvergesslichen Namen. Diese kreisten um etwas ganz anderes als das, was wir heute gemeinhin unter einer platonischen Liebe, einer Beziehung ohne Sex, verstehen, denn genau Eros (vgl. sum. IR, Duft, Schweiß, alttam. Ir, Feuchtigkeit, Süße, Flügel), gr. Gott der begehrlichen Liebe, dargestellt als Junge mit Flügeln (vgl. Engel und VÖGELN), röm. Amor, spielt in seinen Überlegungen eine tragende Rolle.

Eros ist Triebfeder unserer persönlichen Entwicklung. Er lässt uns über uns hinauswachsen, das Schöne wahrnehmen, nach ihm streben und es erschaffen. Er erfüllt uns mit dem Wunsch nach Vollkommenheit und wir zeigen uns, von ihm ergriffen, von unserer besten Seite, wenn wir einen anderen Menschen für uns (nicht nur körperlich) gewinnen wollen. Eros ist Quell unserer (besonders künstlerischen) Kreativität (vgl. Tantra). Über ihn gelangen wir zu Philia, zur Freundschaft zwischen den Liebenden (gr. philos, Freund, vgl. auch alttam. piLLai, Kind) und schließlich zu Agape (vgl. hebr./arab. ahab, lieben, sans. AkA, lieben, alttam. akappaRRu, Selbstliebe – Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!), der göttlichen Liebe wie der z. B. im (Ur)Christentum, im Hinduismus oder dem Buddhismus zur Natur.

Platon lässt seine Gedanken über Eros durch eine Frau namens Diotima verkünden. In seinem Symposion erzählt Sokrates, wie diese, seine Lehrerin, ihn in den Dingen des Eros unterwies. Dabei geht es sowohl um sexuelle als auch seelische Anziehung, die, verbunden mit gegenseitiger Achtung und Wertschätzung, unbedingte Voraussetzung für eine glückliche Partnerschaft und die Gründung einer Familie ist.

Dass Platon zu seiner Zeit den Äußerungen einer Frau eine dermaßen hohe Bedeutung beimaß, ist eine Sensation, zumal es an ihnen offensichtlich aus seiner Sicht nichts zu rütteln gab. Über Diotima wird seit Jahrhunderten immer wieder diskutiert. Gab es sie oder nicht? Wenn ja, wer war sie? Was spielte sie für eine Rolle? Platon bekannte sich zur Gleichheit von Mann und Frau und deren Gleichberechtigung im Staat. Insofern verwundert es nicht, dass er Diotima über die „wahre“ Liebe aufklären ließ.

Ihr zweigliedriger Name setzt sich offensichtlich aus gr. dios, herrlich, himmlisch, göttlich (idg. *diu, hell, Tag, glänzen, scheinen, vgl. sum. UD, Tag, Sonne, ein VOGEL) und gr. time, Ehre, zusammen. Dem ersten Namensbestandteil entspricht demnach der gr. Gott Zeus (vgl. lat. deus, Gott, und sum. UD, Sonne, lat. uterus, Mutterleib).

Diotima wird aber nicht diejenige gewesen sein, die Zeus, sondern die Sonne, die empfangene und gebärende Frau, ehrte (zu gr. timan, schätzen, ehren, vgl. sum. DIM2, erschaffen, sans. Dimba, Ei, Neugeborenes, Uterus sowie sans. dimbikA, lüsterne Frau). Ja, womöglich war es Diotima selbst als „erstrahlende lüsterne Frau“, der Ehre gebührte. Sie wirft auch die Frage nach dem Geschlecht des Verfassers der 10 Gebote, der sich hinter unserem Alphabet verbergen könnte, auf. Er kann, muss aber nicht zwangsläufig ein Mann gewesen sein. Doch vielleicht war er auch ein Platon, der sein Studium bei einer Diotima erfolgreich abgeschlossen hatte? Ein Intimate of  moon? Ein Erleuchteter?